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Dachstuhl brennt komplett aus

70 Einsatzkräfte kämpfen in Leck in der Claudiusstraße/Ecke Bramholm mit den Flammen / Vier Familien verlieren ihr Zuhause

Quelle shz.de

Karin Johannsen Leck Der Dachstuhl eines Mehrfamilienhauses in der Claudiusstraße/Ecke Bramholm ist am Freitagabend total ausgebrannt und eingestürzt. Die vier Familien konnten rechtzeitig aus ihren Wohnungen ins Freie gelangen. Es wurde glücklicherweise keiner verletzt. Die Brandursache ist noch ungeklärt, der Schaden beläuft sich nach ersten Schätzungen auf weit über 100.000 Euro.

13-Jährige alarmiert die Feuerwehr Marlene Thomas besucht derzeit ihre Großeltern im Haus gegenüber des betroffenen Gebäudes. „Ich schaute gerade aus dem Fenster, als auf einmal eine Rauchwolke rechts aus dem Dach kam. Da habe ich dann die Feuerwehr gerufen“, sagte die 13-Jährige aus Stuttgart. Um Punkt 20.03 Uhr wurde die Feuerwehr Leck alarmiert. Einsatzleiter Timo Süßmann: „Schon auf der Anfahrt bemerkten wir die massive Rauchentwicklung. Da haben wir die Drehleiter aus Niebüll-Deezbüll angefordert“.

Als die Lecker Wehr anrückte, stand das Dach voll in Flammen, wenige Minuten später stürzte der Dachstuhl ein. Es wurde umgehend mit den Löscharbeiten begonnen, inzwischen kämpften 70 Einsatzkräfte aus Leck, Niebüll, Oster-Schnatebüll/Klintum und Klixbüll mit den Flammen.

 „Nach den aufwendigen Nachlöscharbeiten war der Einsatz gegen 23 Uhr beendet“, erklärte Timo Süßmann. Die Wohnungen können wegen des Brandgeruchs und der Wasserschäden durch das Löschen nicht mehr genutzt werden. Die Kripo hat das Gebäude beschlagnahmt und wird Anfang der Woche mit den Untersuchungen anfangen und nach der Brandursache forschen.

Unterstützung für die Betroffenen Den Bewohnern sitzt der Schock in den Knochen. Sie versammelten sich gegenüber auf der Carport-Einfahrt des ehemaligen Bürgermeisters Rüdiger Skule Langbehn. Mit Erlaubnis der Feuerwehr durften sie noch einmal kurz in ihre Wohnungen, um persönliche, wichtige Dinge an sich zu nehmen.

Unterstützung fanden sie von vielen Nachbarn: Es wurden Stühle herbeigeschafft und Getränke bereitgestellt. Inzwischen waren ebenfalls Mitglieder der DRK-Bereitschaft und Bürgermeister Andreas Deidert eingetroffen, der sich ein Bild von der Lage machen wollte.

Er lud die Familien spontan ins Rathaus ein, bot ihnen frisch gekochten Kaffee und Kekse an. „Es war wichtig, dass die Bürger erst einmal im Warmen und Trockenen saßen. Außerdem mussten wir schauen, wie es für sie weitergeht. In ihre Wohnung können sie nicht mehr“, erklärte Andreas Deidert.

Anonyme Spende für alle Familien Ein älteres Ehepaar, das bereits rund 50 Jahre in dem Haus wohnt, ist zu seiner Familie nach Flensburg gefahren. Die Familie mit zwei kleinen Kindern fand Unterkunft im neuen Hotel „Choice“, eine weitere Familie mit Kind und Katze wurden in der Jugendherberge Niebüll untergebracht, die letzte Familie konnte bei Freunden im Ort übernachten.

Am Montag erwartet alle Hausbewohner eine Überraschung: Eine Bürgerin, die anonym bleiben möchte, spendete spontan 300 Euro pro Familie. Ein dickes Lob bescherte schließlich Rüdiger Skule Langbehn den Einsatzkräften: „Die Feuerwehr und Polizei haben sich so toll und professionell verhalten! Es ist wichtig, auch das einmal zu sagen!“

 

Quelle: shz.de/Nordfriesland Tageblatt

 

 

19. August 2019 07:14 Uhr. Alter: 5 Jahre