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shz: "Harte Prüfung für Ersthelfer" (Insel Bote)

Aventoft: Für den Abschluss des Lehrgangs hatten sich die Organisatoren eine Fülle von Einsatz-Szenarien ausgedacht

Artikel: shz / Insel Bote

Der Abschluss hatte es in sich: Ein Herzinfarkt, eine Brandwunde, ein epileptischer Anfall und noch einiges mehr erwartete die Teilnehmer zum Abschluss eines Lehrgangs in Erster Hilfe. Mit diesen und anderen gestellten Szenarien sahen sich die Brandschützer der Freiwilligen Feuerwehr Aventoft konfrontiert.

In regelmäßigen jährlichen Abständen ruft der Sicherheitsbeauftragte der Freiwilligen Feuerwehr Aventoft Stefan Christiansen die Blauröcke der beiden Ortswehren sowie weitere interessierte Dorfbewohner zu einem Kursus in Erster Hilfe auf. Diesen Unterrichtsteil übernimmt Ausbilder Marco Wulf von der DRK Bereitschaft Niebüll, unterstützt von Melanie Nielsen und Björn Breitsprecher. Bevor nun die Lehrgangsbescheinigungen ausgestellt wurden, sollten die Teilnehmer beweisen, was sie gelernt hatten. Nichts ahnend hieß es plötzlich für alle Standortwechsel in die Räume der ehemaligen Aventofter Schule. Hier bot sich den Kursusteilnehmern ein grausiges Szenario. Die DRK-Bereitschaft Niebüll hatte ihren alle 14 Tage stattfindenden Übungsabend nach Aventoft verlegt, um Verletzte und Verunglückte zu mimen.

Die Frauen und Männer waren dafür täuschend echt von Melanie Nielsen geschminkt worden. So hatte einer sein Bein total an der Bratpfanne verbrannt, während die Frau daneben Herzinfarkt gefährdet war. In einer Ecke war eine weitere Person mit einem epileptischen Anfall zu versorgen und eine bewusstlose Frau in die stabile Seitenlage zu bringen. Ein normaler Armbruch war eben so zu versorgen, wie eine tiefe Schnitt- und Risswunde mit einem Druckverband. Täuschend echt sah auch die Schnittverletzung im Arm aus, wo noch die Glasscherben im Gewebe steckten. Eine besondere Herausforderung stellte eine kreidebleiche Frau mit Kopfwunde dar, die eine Gehirnerschütterung erlitten hatte und unter Schock stand.

Die Teilnehmer gingen beherzt ans Werk und ernteten dafür bei der anschließenden Manöverkritik von Marco Wulf ein großes Lob. „Es ging alles sehr gut und schnell.“ Im Ernstfall müsse man über seinen eigenen Schatten springen, damit man sich traut zu helfen, sagte Marco Wulf. Als Ersthelfer bei einer verletzten Person gibt es oft einen kleinen Schreckmoment: „Oh jetzt wird’s Ernst.“ Deshalb seien die täuschend echt geschminkten verletzten Personen schon eine sehr gute Vorbereitung für die praktische Anwendung der Ersthelfer im Ernstfall, wie Ausbilder und Lehrgangsteilnehmer einhellig bestätigten.

cw

1. Dezember 2012 15:35 Uhr. Alter: 11 Jahre