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Nordfriesland Tageblatt: Die Chance zum Großeinsatz

Fotos: Dieter Wrege, Nordfriesland Tageblatt

Unangekündigte Alarmübung von Feuerwehr, DRK und THW in Niebülls Hauptstraße / 70 Brandschützer trainierten den Ernstfall

Die Gelegenheit eine Feuerwehr-Großübung mit „vollem Programm“ durchzuführen, gibt es nur selten. Deswegen nutzten die städtischen Feuerwehren Niebüll-Deezbüll und Langstoft gemeinsam das Vorhaben eines Risum-Lindholmer Unternehmerduos, die baufällige Liegenschaft an der Ecke Haupstraße/Süderfangweg abzureißen, aus, um genau das zu tun. Das Gelände auf dem künftig ein Komplex mit acht alten- und behindertengerechten Wohnungen entstehen soll, bot die ideale Gelegenheit. Bei der Liegenschaft handelte es sich um ein 1840 errichtetes Werkstatt- und Wohngebäude mit der ehemaligen Autowerkstatt und Tankstelle Paesler.

Als Übungs-Szenario war angenommen worden, dass es in der Werkstatt brennt und im Gebäudekomplex vier Personen vermisst werden. Das (unvermutet) an Feuerwehr-Einsatzkräfte, THW und DRK-Bereitschaft herausgegangene Alarmsignal war als „Großfeuer“ klassifiziert. Dem entsprechend waren binnen kurzer Zeit 70 Feuerwehrleute mit acht Einsatzfahrzeugen zur Stelle. Ebenfalls vor Ort war die DRK-Bereitschaft Niebüll und die Führungsspitze des THW. Die Aufgabenstellung hatten Oberbrandmeister Kunze und sein Assistent Torsten Findeisen insoweit erschwert, als alle Innentüren fest verschlossen waren – sie mussten bei der Personensuche aufgebrochen werden. Doch die Personen wurden von den 24 Atemschutzträgern gefunden, ins Freie gebracht und dort dem DRK übergeben. Wasserversorgung, Löschangriffe, Verkehrssicherung und -umleitung sowie Sicherung der Brandstelle verliefen schul- und planmäßig und, nachdem das Ganze als Übung erkannt war, in gemäßigter Hektik.

Gemeindewehrführer Uwe Mussack, dem es einmal mehr auf das „Zusammenspiel der Kräfte“ ankam, war, wie die abschließende Manöverkritik ergab, sehr zufrieden. Dankbar war er den Unternehmern, die der Feuerwehr einen Übungsplatz nach Maß zur Verfügung gestellt hatten. Am Einsatz- und Übungsort hat sich mittlerweile die Silhouette verändert. Ein Bagger ist angerückt, um sein „zerstörerisches Werk“ dort zu beginnen, wo sich in etwa einem Jahr ältere Bewohner in ihrem neuen Heim wohlfühlen können.

Quelle: Nordfriesland Tageblatt vom 19.04.2012, Autor: Dieter Wrege

19. April 2012 20:46 Uhr. Alter: 12 Jahre