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Schnellere Rettung vor dem Herztod

Leitstelle und Rotes Kreuz vernetzen den Einsatz von Defibrillatoren

So einfach funktioniert ein Defibrillator, demonstrieren (v. l.) Lars Christophersen, Stephan Bruch und Frank Millack vom DRK. Foto: hjm / SHZ

Defibrillatoren hängen auch in Nordfriesland bereits in zahlreichen öffentlichen Einrichtungen, wie beispielsweise Banken oder Einkaufszentren. Doch es gibt immer noch weiße Flecken auf der „Rettungslandkarte“. Die Leitstelle Nord in Harrislee kooperiert deshalb mit dem Roten Kreuz, um schnelle Hilfe mit Defibrillatoren gewährleisten zu können.

„Geht in Harrislee ein Notfall ein, bei dem feststeht, dass eine Reanimation erforderlich ist, so erkennen die Mitarbeiter in ihrer Übersicht sofort, ob in der Nähe ein ‚Defi‘ vorhanden ist“, erklärte Frank Millack, Geschäftsführer des DRK-Kreisverbandes Nordfriesland, im Gespräch mit unserer Zeitung. Ist dies nicht so, geht nun im DRK-Haus in Husum der Alarm ein. „In diesem Fall schnappt sich beispielsweise die Sekretärin das Gerät und fährt es sofort zur angeforderten Stelle“, erläuterte DRK-Bereitschaftsleiter Lars Christophersen. Dadurch ergebe sich ein Zeitvorteil von lebensrettenden Minuten: „Das Gerät ist vor dem Rettungsdienst an Ort und Stelle und kann dank der einfachen Bedienung sofort eingesetzt werden.“

Die „Defis“ verfügen über eine Sprachfunktion: Jeder einzelne Schritt wird genau erklärt. „In jeder Minute sinken bei einem Herzstillstand die Überlebenschancen um zehn Prozent“, ergänzte sein Kollege Stephan Bruch.

Noch zügiger könnte alles ablaufen, wenn über die Rettungsleitstelle der „Defi“ in nächster Nähe des Kranken mitgeteilt werden könnte. Millack: „Daher unsere Bitte an alle, die Defibrillatoren besitzen: Melden Sie den Standort bei der Leitstelle in Harrislee. Sie können damit Leben retten.“

Der plötzliche Herztod – eine Herzrhythmusstörung, die als „Kammerflimmern“ bezeichnet wird, gehört in Deutschland zu den häufigsten Todesursachen. Über 100 000 junge und ältere Menschen sterben jährlich am plötzlichen Versagen der Herzfunktion.

Die Defibrillation (Elektroschockbehandlung) ist eine Methode gegen die lebensbedrohliche Herzrhythmusstörung: Durch einen Stromstoß wird die normale Herzaktivität wieder hergestellt. „Sie ist in dieser Situation die einzig wirksame Maßnahme zur Lebensrettung“, betonte Lars Christophersen.

Quelle: shz / Nordfriesland Tageblatt 05.07.2011 hjm

5. Juli 2011 08:31 Uhr. Alter: 13 Jahre